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Collagen

Hansjörg Krehl

Die Spurensuche ist vielleicht das zentrale Thema in den Papierarbeiten von Hansjörg Krehl. Auf alten, vorgefundenen, nutzlos gewordenen Blättern setzt er seine Collagen auf. Minimalistisch, meist leicht über der Mitte angeordnet, finden seine Zeichen ihren Platz und verdichten sich zu Form und Struktur. Die Farbe spielt nur sehr reduziert eine Rolle. Er schneidet und reißt die eingeklebten und immer aus anderer Papiermaterialität bestehenden collagierten Fragmente, zeichnet hinein, wischt, radiert, fügt hinzu, nimmt hinweg bis das Blatt eine abstrakte, oft geheimnisvolle Bildhaftigkeit aufweist. Jeder Fleck ist gewollte Gestaltung.

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Collagen Malereien Zeichnungen

Neue Arbeiten

Die neueren Arbeiten von Hansjörg Krehl stehen zwar in einem direkten Verhältnis zu seinen bisherigen Malereien, doch wird das Gemalte unwichtiger, es wird komprimiert und gleichsam an den Rand des Geschehens gedrückt. Acrylfarben, Bleistift, manchmal auch Tusche oder Kreide treffen sich scheinbar zufällig auf einer Spanplatte, meist in recht kleinen Formaten. Die Zeichnung wird zum Gedankenträger; die Malerei gibt nur noch den Hintergrund, die subjektive Basis zu dem Stattfindenden, sie ist zwar noch ein wenig Inhaltsträger, doch vielmehr bereitet sie erst den Freiraum, in dem die Linie sich ihr Recht erkämpft.

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Texte

Vom Suchen der Linie und Finden der Form

Zeichnungen, Collagen und Gemälde von Hansjörg Krehl

Wie viel sagt der Titel einer Ausstellung aus?
Sehr viel. Aber bleiben wir bei den Fakten.

Es handelt sich um eine Ausstellung informeller Bilder, dabei hauptsächlich Zeichnungen. Keine der gezeigten Arbeiten ist betitelt. Die eingangs gestellte Frage taucht wieder auf, allerdings ein wenig modifiziert: Wie viel kann der Titel einer Ausstellung aussagen, wenn die gezeigten Arbeiten alle ohne Titel sind, also keine weitere Information von sich preis geben?

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Collagen Rede Texte Zeichnungen

Eröffnungsrede zur Ausstellung „Hansjörg Krehl – von der Linie“

Meine Damen und Herren,
liebe Freunde

Da sind sie also wieder, die Arbeiten von Hansjörg Krehl. Warum „wieder“, werden Sie jetzt vielleicht denken, waren sie denn weg? Ja, sie waren weg, entweder in anderen Ausstellungen, beispielsweise 2008 im Museum Katharinenhof in Kranenburg, oder im Atelier – oder sie waren noch gar nicht da und sind, wie bsp. die drei Arbeiten hier im Erdgeschoss, erst für diese Präsentation entstanden. Und „wieder“, weil ich nun das Vergnügen habe, zum 3-ten mal über die Arbeiten von Hansjörg Krehl zu sprechen. Das ist in der Tat ein Vergnügen einerseits, da mich das Werk des Künstlers nun seit einigen Jahren wirklich begeistert, und zugleich ist es nicht so einfach, immer wieder aufs Neue, die passenden Worte zu finden. Doch ich erinnerte mich an meine erste Begegnung mit dem Künstler im Vorfeld zur Ausstellung „Zeichnungen und Collagen“ hier in der GKK im Januar 2006, bei der mir schnell klar wurde, dass es Zeit braucht, um seine Arbeiten zu erfassen.

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Collagen Malereien Rede Zeichnungen

Eröffnungsrede zur Ausstellung „Hansjörg Krehl – Kleine Gesten“

Meine Damen und Herren,
liebe Freunde

Da sind sie also wieder, die Bilder von Hansjörg Krehl. Vor gut zwei Jahren hatte ich schon einmal das Vergnügen, mich mit ihnen für eine umfangreiche Ausstellung in den Räumen der GKK in Krefeld auseinander zu setzen. Auseinandersetzen? Warum eigentlich auseinander!? Denn das, was sich da im Vorfeld und während meiner Recherchen so abspielte, führte uns eher zusammen. Also uns, die Bilder und mich. Und das ist nicht unbedingt selbstverständlich, denn das, was Hansjörg Krehl mit Pinsel und Acrylfarben sowie mit Bleistift, Tusche und gelegentlich auch Sand auf die Leinwand, Holz oder auch aufs Papier bringt, ist nicht zwingend auf den spontanen Dialog ausgerichtet. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Seine Arbeiten begegnen uns im Gegenteil erst einmal verhalten, vielleicht auch zurückhaltend. Manche sogar ein wenig verschlossen, da zahlreiche Farbschichten Tieferliegendes verdecken oder kleine Zeichnungen auf großem Papier ganz bescheiden daherkommen. Selten nur findet sich die „große Geste“, die sich schlagartig aufdrängt und uns beispielsweise aus der amerikanischen Malerei des „Abstrakten Expressionismus“ oder auch dem „Action Painting“ bekannt ist.